Ula Stöckl Filmemacherin · Professorin
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Spielfilm
Das goldene Ding

D 1971
35mm
90 Minuten
Farbe
Lichtton
Erstsendung
11.1.1971, ARD

Stabliste
Buch und Regie
Ula Stöckl, Edgar Reitz, Alf Brustellin,
Nicos Perakis
...

Darsteller
Jason
Christian Reitz
Lynkeus
Ramin Vahabschadeh
Tiphis
Konstantin Sautier
Herakles
Michael Jeron
Hylas
Mario Zöllner
Pollux
Michael Heinz
Castor
Wolfgang Heinz
Calais
Klaus Kayser
Zethes
Christian Stein
Ankäus
Hermann Haberer
Orpheus
Oliver Jovine
Pelias
Reinhard Hauff
Iris
Angela Elsner
Argos
Erich Beth
1. Offizier
Hans Heinrich Brustellin
Hypsiphile
Katrin Seybold
Kyzikos
Waki Zöllner
Klitis
Ute Ellin
Chiron
Oscar von Schab
Medea
Colombe Smith
Absyrtos
Thomas Haberfellner
Aietes
Wolfgang Bächler
Priesterin
Antje Ellermann
und viele andere

Dreharbeiten zu "Antigone"

Festivalbeteiligung
2. Internationales Forum des Jungen Films 1972
Werkschau, Arsenal, Berlin 1995

Inhalt
Der Film spielt zu einer Zeit, als die Menschen noch Kinder waren (und die Kinder Menschen) und alle nur eins wollten: Das goldene Ding.

Der elfjährige Jason und mit ihm Herakles, Castor und Pollux, Orpheus und andere Königssöhne Griechenlands gehen mit der Argo, ihrem Schiff, auf Schatzsuche.

Ihre erste Station ist die Insel der Dolionen, deren Bewohner sie infolge eines Mißverständnisses töten. Nach dieser Katastrophe gelangen die Argonauten zur Insel Lemnos, die nur von Frauen bewohnt wird. Sie erkunden das Geheimnis der Insel und seiner Bewohnerinnen. Dann kommen sie zu den Symplegaden, zwei schwimmenden Felsen, die vor einer Meeresenge mit wechselnden Strömungen liegen. Mit Verstand und Erfindungsgabe gelingt ihnen die Durchfahrt.

Schließlich haben sie das sagenhafte Land Kolchis erreicht. Medea, die mächtige Königstochter, verliebt sich in Jason, hilft ihm im Kampf um das goldene Vlies. Verfolgt von den wütenden Kolchern flüchten sie und die Argonauten über das Meer.

Im Gegensatz zur überlieferten Sage überwinden die Argonauten hier Gefahren nicht aufgrund ihres heldenhaften Mutes oder der Unterstützung der Götter, sondern durch Vernunft. Die göttlichen Mächte sind logisch erklärbar, und die Argonauten gelangen ans Ziel, weil sie ihren naturwissenschaftlich geschulten Verstand anwenden und nichts den Göttern überlassen.

Zum Film
Weil dem Filmteam Ula Stöckl, Edgar Reitz, Alf Brustellin und Nicos Perakis daran lag, die altgriechische Argonautensage dem Fernseher und Kinogänger so nahezubringen, daß er sie versteht und sich auch unterhalten fühlt, drehten sie in einjähriger Arbeit den Film DAS GOLDENE DING.

Schon im Titel, der das sagenumwobene Goldene Vlies im Lande Kolchis als „Ding“ popularisiert, kommt dieses Bestreben zum Ausdruck. Freilich wollten die Filmerzeuger weder die Sage auf Pop oder Cartoon-Niveau drücken, noch verflachen, sondern vielmehr nach intensiven Quellenstudien, verständlich, spannend und nach neu gewonnenen Erkenntnissen entmystifiziert aufbereiten.

„Wir wälzten ganze Bibliotheken”, berichtet Ula Stöckl, „stützten uns hauptsächlich auf Quellen aus J. J. Bachofens Mutterrecht, Hermann Fränkels Noten zu den Argonautika des Apollonios und Apollonios selbst. Sie festigten unsere Annahme, daß es sich bei den meisten antiken Helden tatsächlich um Kinder gehandelt haben muß. Die Mehrzahl von ihnen hatte ihre Hauptheldentaten bereits mit 15, 16 Jahren hinter sich; Theseus beispielsweise, der bei uns nicht vorkommt, hat im Alter von 15 den Minotaurus getötet.”

So wurden die Rollen der jungen Königssöhne Jason, Herakles, Orpheus, Castor und Pollux mit Schauspielern im Pubertätsalter besetzt.
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Presse
01: Dieser Expeditionsfilm von der großen Argonautenfahrt, den Ula Stöckl, Edgar Reitz und Alf Brustellin gedreht haben - mit einer Schar zehn- bis zwölfjähriger Kinder als Heldendarsteller und dem Bühnenbildner Nikos Perakis als Erfinder einer Antike, die es so schön nie gab - bietet etwas ganz Rares: eine Wiederentdeckung vergessener oder verdrängter Glücksmöglichkeiten.
Urs Jenny, Süddeutsche Zeitung, 11. 01. 1972
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02: Es ist ein gelungenes Beispiel für die Kunst, ein antikes Thema ohne Krampf zu popularisieren.
Spiegel, 10. 01. 1972
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03: Unter den vielen Versuchen, Mythen der Antike für’s Kino hinzubiegen, ist dieser ungewöhnlich reizvoll durch seine spröde, simpel-skurrile Frische.
Ponkie, Abendzeitung München, 13. 01. 1972
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04: Ein Lehrbeispiel für Produzenten, Schauspieler und Fernsehkonsumenten, wie man die pure Freude am Erzählen und Zuhören wiedererlernt, aber auch, wie man durch keusches, wortkarges Fabulieren Realitätsbewußtsein wecken kann.
c.h., Handelsblatt, 14. 01. 1972
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05: Der Film berichtet von einem Geschehen aus der Frühzeit der Menschheitsentwicklung, von einem ersten - folgenreichen - Sieg des Geistes über die Magie und damit von einem Vorgang, den jeder Mensch zwischen Kindheit und Erwachsensein nachzuvollziehen hat. Und so scheint es denn konsequent und richtig, daß die Argonauten Kinder sind.
rév., Neue Züricher Zeitung, 15. 01. 1972
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06: Alles in allem: ein gelungenes Beispiel für die Möglichkeit, Geschichten, die hinter Bildung und Wissen sind, ganz unverkrampft und abenteuerlich zu erzählen.
Wolfgang Ruf, Kirche und Fernsehen, Nr.2 v. 15. 01. 1972
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Ula Stöckl: „Wir wälzten ganze Bibliotheken, stützten uns hauptsächlich auf Quellen aus J. J. Bachofens Mutterrecht, Hermann Fränkels Noten zu den Argonautika des Apollonios und Apollonios selbst.

Sie festigten unsere Annahme, daß es sich bei den meisten antiken Helden tatsächlich um Kinder gehandelt haben muß.

Die Mehrzahl von ihnen hatte ihre Hauptheldentaten bereits mit 15, 16 Jahren hinter sich; Theseus beispielsweise, der bei uns nicht vorkommt, hat im Alter von 15 den Minotaurus getötet.”

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