Ula Stöckl Filmemacherin · Professorin
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Spielfilm
Hase und Igel

D 1974
16mm
60 Minuten
Farbe
Magnetton
Erstsendung
30. 10. 1974, ZDF

Stabliste
Buch und Regie
Ula Stöckl
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Darsteller
Brigitte
Claudia Rückert
Mechaniker
Hans Lori
Fernfahrer
Günter Overmann
Malermeister
Helmut Zernickel
Konditor
Karl Plag
Koch
Richard Kirchbichler
Vermieterin
Dorothea Gmelin
Untermieterin
Gabriele Brockstedt
Assessor
Marquart Bohm

Inhalt
Was will Brigitte? Sie will mit denen, die sie liebt, arbeiten und leben. Und zwar etwas arbeiten, das nicht vom Leben entfremdet. Wie soll das gehen?

Erst rebelliert die junge Sekretärin gegen die Eintönigkeit und die Schikanen am Arbeitsplatz und durch die Zimmerwirtin. Dann wird sie praktisch: Sie kündigt und bringt ihre fünf Freunde zusammen, die sich bisher nicht kannten. Sie schafft es, daß die fünf Männer und sie ihre ganz speziellen Fähigkeiten zusammentun und in ein neues, gemeinsames Unternehmen investieren: Sie verwandeln einen aufgegebenen Bauernhof in ein florierendes Lokal.

Brigitte dachte, der geschäftliche Erfolg werde die Liebe jedes einzelnen der fünf Männer zu ihr steigern. Statt dessen werden die Beziehungen zu Brigitte von seiten der fünf immer ärmer; die Männerfreundschaft blüht und gedeiht, bald haben alle aus dem Kundenkreis neue Freundinnen, so wie es sich gehört: jeder eine für sich.

Zum Film
Die Geschichte dreht sich um ein Mißverständnis. Sie erzählt von Einer, die auszieht, um die Schreibtischroutine ihres Berufs durch das eigene Glücksmodell zu ersetzen. Weshalb die Heldin am Schluß des Abenteuers als Pechvogel dasteht, wußte Ula Stöckls „überaus moralische Komödie” mit heiterer Unaufdringlichkeit zu berichten. Sie schilderte ironisch, wie die Hauptperson ihre Freundessammlung zu Schmieden des gemeinsamen Glücks macht und wie die Gemeinschaft mit nützlichen und nahrhaften Talenten ausgestattet, Aufbauarbeit am geplanten Gasthausprojekt leistet. Die disziplinierte Erzählweise erwies sich als Fundort für manche Einsicht über falsch verstandene Emanzipation, naives, ich-bezogenes Erfüllungsstreben und die Grenzen eines Zweckbündnisses.

Das Schönste daran war, daß die Moral weder mit dem Zeigefinger drohte, noch als Etikett aufgeklebt werden mußte: Der Gegensatz zwischen zunehmender wirtschaftlicher Blüte des Unternehmens und innerem Mißbehagen seiner Initiatorin wuchs aus den idyllischen Bildern von satten Landschaften und fröhlichen Gästen an gefüllten Wirtshaustischen wie von selbst heraus. Daß die Heldin zudem als Chronistin in eigener Sache unverblümt ihre Ernüchterung äußerte, unterstrich die Spontanität ihrer Erfahrung: Die Träume von Liebe und Erfüllung gehen in die Binsen. An Stelle von fünf Liebhabern muß sie mit fünf Kumpeln vorlieb nehmen. Keine überflüssige Wertung, kein vorschnelles Fazit beeinträchtigen die Wirkung dieses Exempels.
Birgit Weidinger, Süddeutsche Zeitung, 31. 10. 1974
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(...) unterstrich die Spontanität ihrer Erfahrung: Die Träume von Liebe und Erfüllung gehen in die Binsen. An Stelle von fünf Liebhabern muß sie mit fünf Kumpeln vorlieb nehmen. Keine überflüssige Wertung, kein vorschnelles Fazit beeinträchtigen die Wirkung dieses Exempels.
Birgit Weidinger, Süddeutsche Zeitung, 31. 10. 1974

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