Ula Stöckl Filmemacherin · Professorin
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Spielfilm
Das alte Lied

D 1991
35mm
82 Minuten
Farbe
Lichtton

Stabliste
Buch und Regie
Ula Stöckl
...

Darsteller
Katharina
Lotte Meyer
Alf
Alfred Lübke
Rudolf
Rolf Dietrich
Sofie
Dora Traudisch
Karl
Olaf Hörbe
Johanna
Jeanne Richter
Stefan
Michael Böhme
Thomas
Peter Meining
Frau Schiller
Kristina Busch
Herr Schiller
Günter Kurze
Dampferpassagiere
Matthias Pfitzner
Andrej Krabbe
Würfelspieler
Daniel Oswald
Frank Keon
Sofie als Kind
Sabine Hörbe
Katharina jung
Simone Peikert
Rudolf jung
Volkmar Umlauft
Karl als Kind
Markus Peikert
und als Gast
Grischa Huber

Zum Film | Presse

Dreharbeiten zu "Antigone"

Festivalbeteiligung
22. Internationales Forum des Jungen Films, Berlin 1992
14. Festival International des Films des Femmes,
Paris/ Créteil 1992
21. Festival International de Cinema
Figueira Da Foz 1992
Filmfestival de Carthage, Tunis 1992
23. Lubuser Filmsommer, Lagó/Polen 1993
4. Film-Kunst-Fest, Schwerin 1994
3. „Donne altrove” rassegna cinematografica, Milano 1994
14. Edizione Incontri di Cinema e Donne Testa o Croce - Laboratorio Immagine Donna, Firenze 1994
Werkschau Babylon, Berlin, 1995
1. International Women Film Festival, London 1996

Inhalt
Wer ist Ilse? Ilse, deren Lachen und Gesang durch den Film geistert. Hat ihre Schwester Katharina sie wirklich denunziert? Hat Alf seine Liebe zu ihr wirklich seiner Karriere geopfert? Lebt Ilse noch oder lebt sie nur als Sinnbild vitaler Lebensfreude und Widerstandskraft in den Träumen der Menschen, von denen dieser Film erzählt?
Ilse, die Frau, die sich nie anpaßte ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester Katharina, die immer die Tüchtige war, die den Bruder aufzog wie den Sohn und die Enkelin, die immer ihr eigenes Leben, ihre eigenen Bedürfnisse hintan stellte, sich aufopfernd für die Familie. Hätte Katharina es nicht verdient, heute im Dezember 1990 endlich für alles belohnt zu werden? Auch trotz der Lebenslüge, die sie erst jetzt der Familie bekennt?

Endlich zum 70. Geburtstag wiedervereint mit ihrer Jugendliebe Alf, der früher immer nur ihre Schwester Ilse wollte, wiedervereint wie dieses Deutschland, in dem sie vor 40 Jahren aus Dresden nach Hamburg flüchtete und heute in ihre Heimatstadt Dresden zurückkehren will.

Gar kein Unrechtsgefühl hat Katharina, wenn sie heute „ihr” Haus an der Elbe wiederhaben will, so wenig wie sie es hatte, als sie es „für einen wahren Schandpreis” während der Nazizeit einer jüdischen Familie abkaufte.


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Die Enkel richten’s besser aus? Wie begegnen sich heute die Enkelkinder von Alf und Katharina, aufgewachsen in zwei sehr unterschiedlichen Deutschlands vor dem Hintergrund ihrer Familien? Sofie, die Studentin aus Köln, spricht eine andere Sprache als Stefan, der Musikstudent aus Dresden, oder Johanna, die junge Fotografin aus Ostberlin.

Rudolf, Katharinas Bruder, hat seinen Beruf als Lehrer aufgeben müssen, um Sofies Vater zu pflegen, der seit einem Autounfall, bei dem Sofies Mutter ums Leben kam, querschnittgelähmt im Rollstuhl sitzt. Eine Familiengeschichte im wiedervereinten Deutschland? „Die Träume sind zerronnen, die einst die stolze Brust geschwellt”.

Alf, der als Arzt Karriere in der DDR gemacht hatte, voller Idealismus an den gerechten Sozialismus glaubend, steht am Ende seines Lebens vor einem Scherbenhaufen. Immer hat er sich angepaßt wie Katharina. Nun stellt er sich Fragen, die er wohl nicht mehr beantworten kann.
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Zum Film
Erinnerungen werden hinterfragt. Nichts ist so, wie es scheint. Weder das vorgestellte, noch das tatsächliche Leben. Von Lebensträumen erzählt dieser Film. Von Frauen, die tüchtig waren, aber auch angepaßt, von unseren Müttern, denen wir unser Überleben im Krieg und den Wiederaufbau nach dem Krieg zu danken haben, die wir für ihre Tüchtigkeit lieben und verehren. Dennoch müssen wir hinterfragen, warum wir von ihnen nicht lernen konnten, aufzubegehren?

Das Leben wie die Geschichte vom Hans im Glück, der seinen Goldklumpen verlor, als er das Leben, das er hatte, gegen ein vermeintlich besseres eintauscht?

Die Vergangenheit mit ihren Erinnerungen, Lebenslügen und Lebensträumen hinterfragen, um in der Gegenwart die richtigen Fragen stellen zu können. Davon handelt dieser Film.
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Presse
01: Im Forum ein Film, der uns viel angeht (...). Nichts ist so, wie es aussieht, und keiner ist so wie das Bild, das sich der andere von ihm machen möchte. Die Tüchtigen als Fundament für jedes Anpassersystem: Ein Film zum Streiten.
Ponkie, Abendzeitung München, 24. 02. 1992
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02: Künstlerisch besticht der Film (...) durch außergewöhnliche Sehweisen und die eindrucksvolle Interpretation des „Liedes der Deutschen.”
Stefan Seifert, Jenaer Landeszeitung, 28. 04. 1993
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03: Ula Stöckls Filme empfinden viele Zuschauer als schwierig, schwer zugänglich. Für mich haben sie einen eigentümlichen und unverwechselbaren Reiz. Ihre Geschichten spielen sich gleichzeitig auf vielen verschiedenen Ebenen ab, die einander ergänzen, bereichern und dem Zuschauer Raum für vielschichtige Assoziationen geben... Der Film ist trotz der Fülle seines Materials, seines poetischen und informativen Reichtums voller Ruhe und oft von warmherzigem Humor.
Iris Gusner, Film und Fernsehen, 3/1992
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04: Doch es bleibt nicht bei einer Schau der Vergangenheit. Aus der Konfrontation heraus wird ein sorgenvoller Blick aufs gemeinsame Morgen entwickelt.
npu, Konstanzer Zeitung, 17. 10. 1992
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05: Stöckl schickt die deutsch-deutsche Großfamilie sanft, aber gnadenlos in den Leerlauf. Weit weg, am dunstigen Elbestrand, erhebt sich plötzlich Karl aus seinem Rollstuhl, geht, von seinen fürsorglichen „Vätern” Rudolf und Alf unbeachtet, allein davon. Trugbild? Oder einer, der als einziger alles verstanden hat, der nicht mehr Teilhaber am „Schlachtfest” sein will.
Karena Niehoff, Tagesspiegel, Berlin, 26. 02. 1992
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06: Ein fragiles Gewebe aus Erinnerungen und Alltagsrealität webt die Regisseurin Ula Stöckl mit diesem Film (...). Die stillen Kamerafahrten durch Dresden verleihen dem Film Ruhe und Stille. In seiner Art wirkt er wie eine Dokumentation, mitunter wie eine Reportage, deren Handlungsfaden immer wieder aufgenommen wird, sehr dicht und intensiv auf der einen, auf der anderen Seite aber auch kopflastig.
A.S., Main-Post, 03. 07. 1992
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07: Alles verstehen, heißt alles verzeihen? Wohl nicht, und Stöckls eigene Position ist nicht versteckt. Doch geht sie, und das unterscheidet den Film vorteilhaft von dogmatischeren Werken, nicht mit der Elle der eigenen Gerechtigkeit an die Personen und deren Handlungsweisen.
Ulrich von Thüna, epd Film 10/1992
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08: Stöckls teils mit äußerster Raffinesse komponierte, aber nie vordergründig „designte” Bilder zielen mitten in den Kopf. Ohne eigene Denkleistung würde der Film ein fragmentarisches Gebilde bleiben, und seine sorgsam austarierten Figuren würden verstummen.
Thomas Vogel, Schwäbische Zeitung, 14. 10. 1992
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09: Desgleichen hat man vor sich, es wird einem faßlich in diesem Film, der im Übrigen eine einzige Faszination ist, auch, ja nicht zuletzt optisch: Wann hat man, selbst wenn man dort war, Dresden so gesehen, diese Stadt so vor Augen gehabt? Das Dresden von heute, das doch noch - so, wie sich hier die Kamera der Stadt annahm - das Dresden von einst, wie über Jahrhunderte hin, scheint der Stimmungsreichtum in diesem Film, und er ist auf das feinste differenziert. Und reißt die Stimmung einmal jäh, etwa beim unterschiedlichen Intonieren des Deutschlandliedes, so ist es doch, als könne sie sich nie völlig verlieren. Atmosphärisches, das nichts Unverbindliches hat, welche Vorstellungen auch die Menschen hier, alle einprägsam dargestellt, damit verbinden.
o.s., Volksblatt Würzburg, 03. 07. 1992
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10: Und so macht sie es in diesem „alten Lied”, das übrigens nicht der leidige Zusammenprall Ost auf West (und umgekehrt) ist, sondern eine Neuinterpretation des Deutschlandliedes, für Ula Stöckl „Recht und Freiheit, und dann Einigkeit”.
Heinz Voigt, Thüringische Landeszeitung (TLZ), 08. 05. 1993
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Das Leben wie die Geschichte vom Hans im Glück, der seinen Goldklumpen verlor, als er das Leben, das er hatte, gegen ein vermeintlich besseres eintauscht?

Die Vergangenheit mit ihren Erinnerungen, Lebenslügen und Lebensträumen hinterfragen, um in der Gegenwart die richtigen Fragen stellen zu können. Davon handelt dieser Film.

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